Übersicht
Die Seychellen – ein Paradies?
Bevor ich es selbst erlebte, habe ich natürlich viel darüber gehört und es ein wenig als Klischee abgetan. Aber es stimmt wirklich, man fühlt sich wie im Paradies – blauer Himmel, weißer feinkörniger Sandstrand, Palmen sowie anderes Grün rundum und türkisblaues Meer, so klar, dass man die Fische darin schwimmen sieht.
Die aus 115 Inseln bestehenden Seychellen, davon drei ganzjährig bewohnt – Mahe, Praslin und La Dique -, bewohnt von knapp 100.000 Menschen, werden jährlich von bis zu 350.000 Touristen besucht (die Kreuzfahrttouristen, die von ihren riesigen Schiffen aus nur einen kurzen Abstecher zum Bilderbuchstrand Anse Source D’Argent machen, nicht mitgezählt). Und überall wird gebaut …
Overtourism ist glücklicherweise noch kein Thema. Die wunderschönen Strände überall sind meist leer oder nur wenig besucht. Doch man ahnt die Gefahr, dass der Tourismus kippt …



Wetter
Die umwerfende Natur, grün, mit allen tropischen Früchten, die man so kennt und noch mehr, unterschiedlichste Gewächse mit vielfarbigen Blüten, gedeiht unter anderem durch den wechselnden Monsun (Nordost im Winter, Südwest im Winter), der genügend Regen bringt. Und dieser Monsunregen ist nicht kurz und heftig und nach kurzer Zeit vorbei, sondern lang und hefig und kann sich über Tage hinziehen. Die Luftfeuchtigkeit ist noch höher als sonst schon und alles ist klamm und wird gar nicht mehr trocken. An manchen Tagen wechselt das Wetter auch ständig und blitzschnell. Gerade war noch blauer Himmel und von Wolken nichts zu sehen, schon ist die Sonne nicht mehr zu sehen und es regnet in Strömen. Glücklicherweise ist es immer warm und ein Drybag für Wertsachen und Handy kann wertvolle Dienste leisten. Umso glücklicher ist man, wenn tagelang blauer Himmel ist und die Sonne scheint.
Dezember und Januar sind die regenreichsten Monate und wenn man Pech und keine Zeit hat, sieht man manche Insel gar nicht oder nur im Regen.


Preise
Billig sind die Seychellen nicht, aber auch nicht so teuer, wie mancher meinen mag. Wenn man flexibel ist, kann man Direktflüge mit Condor für etwas über 600 € bekommen. Schöne private Unterkünfte gibt es ab etwa 80€/Nacht. Taxis sind mindestens so teuer wie in Deutschland. Eine preisgünstige Alternative bietet der Bus, der über die Inseln Mahe und Praslin fährt, allerdings wurde mir gesagt, dass die Busse keine Koffer mitnehmen. Ich hatte mit Rucksack und kleinerem Rollkoffer kein Problem. Allerdings benötigt man dafür eine Buskarte, wo die Fahrt normalerweise 10 Rupien (ca, 0,75€) kostet. Am Flughafen werden aber nur die teuren Tageskarten für Touristen verkauft. Notgedrungen muss man erst einmal diese kaufen und sich später am Busbahnhof mit der preiswerteren versorgen.
Recht teuer sind auch die Fähren von einer Insel zur anderen, aber dafür gibt es keine preiswertere Alternative. Aus sollte man zur Vorsicht auf jeden Fall etwas gegen Seekrankheit mithaben. Auf allen Fahrten, auf denen ich unterwegs war, war die Crew damit beschäftigt, Tüten zu verteilen und wieder einzusammeln.
Am teuersten ist es, im Restaurant zu essen. Aber auch dafür gibt es eine Alternative: Take-aways, kleine Buden, wo alle möglichen Gerichte zum Mitnehmen gebruzelt werden, zum Einheitspreis von 7-10 €. Im Supermarkt sind die Preise ähnlich wie in Deutschland – es muss ja fast alles importiert werden.
Sehr teuer und mit ständig steigenden Preisen ist der Besuch des Nationalparks „Vallée de Mai“, Weltnaturerbe wegen der einzigartigen Coco de Mer, der größten Nuss der Welt. Das Geld soll für den Erhalt des natürlichen Urwalds dienen, daher ist der Preis wohl akzeptabel.




Tiere
Giftschlangen gibt es nicht und auch sonst keine gefährlichen Tiere. Warnen muss ich aus eigener Erfahrung jedoch vom Laufen im Dunkeln, sogar mit Sandalen. Hundertfüßler reagieren mit einem höllisch schmerzhaften Biss, wenn sie sich angegriffen fühlen. Der Biss sieht aus wie ein Schlangenbiss und erzeugt unerträgliche Schmerzen, die jedoch nach etwa 24 Stunden verschwunden sind.
Die bekanntesten Tiere der Seychellen sind die riesigen Aldabra-Schildkröten, die über 100 Jahre alt sind. Man sieht sie auf allen bewohnten Inseln, allerdings leider meistens in zu engen Gehegen, teilweise noch betoniert. Freilaufen können sie auf der Praslin vorgelagerten Insel Curieuse, wo sie auch gezüchtet werden (allerdings wieder in viel zu engen Gehegen). Sie lassen sich mit Blättern füttern und auch am Hals kraulen, sollen aber auch schmerzhaft beißen können. Dies habe ich jedoch nicht erlebt.
Was mögen diese Urwelttiere schon alles erlebt haben?
Ein weiteres Tier, was überall am Nachmittag und Abend, besonders in der Nähe von großen Fruchtbäumen zu sehen ist, sind die Seychellen-Flughunde, die eine Flügelspannweite von über einem Meter haben können.
Am allerschönsten fand ich jedoch das lebhafte Vogelgezwitscher. Besonders angetan hat es mir der kleine rote Madagaskarweber, der mich an unsere heimischen Spatzen erinnert. Das Äquivalent zu unserer Amsel ist der Bülbül, der überall lautstark vertreten ist.
Häufig zu sehen sind auch kleine grüne Geckos und andere kleine Eidechsen. Erwähnen muss man leider auch die Mücken, die häufig stechen, aber glücklicherweise keine Malaria übertragen.



Menschen
Unheimlich beeindruckt hat mich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen. Sie sind nicht aufdringlich, aber sofort zur Hilfe, wenn sie bemerken, dass man Hilfe brauchen könnte. Wie oft haben mich Einheimische mit dem Auto ein Stück mitgenommen, wenn ich mich gerade in der Hitze einen Anstieg hinaufmühte. Auch die Vermieter waren alle sehr nett. Sie versorgten mich nicht nur mit guten Tipps, sondern auch mit frischem Obst.



Fazit
Einmal im Leben sollte man das Paradies besucht haben. Hier zwei verschiedene Reisen: