Sie sind groß, sozial, ruhig, weise und leben schon länger als wir auf dieser Erde. Tiere – und speziell Elefanten –- in ihrer natürlichen Umwelt zu erleben ist etwas ganz Besonderes. Eine Reise ins südliche Afrika ist für mich untrennbar mit diesen lebenden Riesen verbunden. Allerdings verlief meine erste Begegnung nicht wie erträumt.
Auf der Suche nach Elefanten
Hluhluwe-Nationalpark, Afrikas ältestes Wildschutzgebiet im Osten Südafrikas. Wir waren auf eigene Faust unterwegs, das erste Mal in Afrika, zu viert in einem weißen Toyota Corolla. Hluhluwe war nicht unser erster Nationalpark. Wir hatten schon nahezu alle großen Tiere, die wir aus dem Zoo kannten, gesehen: Giraffen, Nashörner, Büffel, Löwen, Nilpferde, die verschiedensten Antilopenarten, aber noch keine Elefanten. Lutz saß am Steuer, Jörg hielt die Videokamera, damals noch in unkomfortabler Größe. Der Tag neigte sich bereits langsam seinem Ende zu. Mangels nötiger Finanzen hatten wir keine der teuren Lodges im Park gebucht und besonders ich mahnte zur Eile, um noch bei Helligkeit außerhalb des Parks nach einer Übernachtung zu suchen. Trotzdem schauten wir alle beim langsamen Fahren durch die unbefestigten Wege, ob wir nicht doch noch einen Elefanten erspähen würden.
Endlich – die erste Begegnung
Da … Lutz fuhr langsamer. Beim Näherkommen stellte sich das graue Tier wieder als Nashorn heraus. So ging es einige Male. Und wieder … Wir befanden uns an einem Abhang. Lutz legte den Rückwärtsgang ein und endlich sahen wir den ersten Elefanten in freier Natur. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn dieser riesige Elefant kam mit ausgeklappten Ohren vom Hang rechts oben direkt auf uns zugerannt und mähte dabei Gräser, Sträucher und ganze Bäume mühelos um. Lutz setzte weiter zurück, doch auf dem Weg angekommen, nahm der Bulle erst richtig an Fahrt auf. Jörg versuchte die Szene aus dem Autofenster aufzunehmen, Lutz fuhr mit höchster Geschwindigkeit im Rückwärtsgang und ich verstummte in panischer Angst …
Was für ein Finale!
Der Elefant wurde nach einiger Zeit langsamer und blieb dann stehen. Es wurde allmählich dunkel, wir befanden uns mitten im Park und erreichten nach etwa 20 Minuten zu meiner großen Erleichterung eine naheliegende Lodge. Natürlich war kein Bett mehr frei und meine Mitreisenden waren auch nicht gewillt, den hohen Preis für eine Übernachtung zu zahlen. Der Ranger beglückwünschte uns zu unserer Begegnung mit einem Elefanten und konnte meine Panik nicht verstehen. Ich jedoch streikte. Ich war fest entschlossen, mich an diesem Tag – mittlerweile war es dunkel – nicht mehr von der Lodge zu entfernen. Nach etlichem Hin und Her mit dem Lodge-Inhaber gab es doch noch Zimmer, deren Kosten ich, um meine Mitreisenden zum Bleiben zu bewegen, übernahm. Letztendlich verlebten wir einen unvergesslichen Abend mit leckerem Essen, spannenden Ausblicken auf ein Wasserloch, in dem sich Nilpferde räkelten und eine luxuriöse Nacht, in der wir inmitten der Geräusche der afrikanischen Wildnis Affen um unsere Lodge turnen hörten. Elefanten begegneten wir auf dieser Reise nicht mehr.
Über meine weiteren, weitaus schöneren Begegnungen mit Elefanten kannst du hier lesen.
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